Die Getu Games boten nicht nur ein Turnfeuerwerk, als erster SM-Qualifikationswettkampf bedeuten Spitzenplatzierungen den ersten Schritt Richtung Schweizermeisterschaften.
In der Kategorie 4 standen nach den Regionenmeisterschaften wieder sämtliche Vereine aus dem Turnverband am Start. Die Siegerin der Regionenmeisterschaften Napf konnte hierbei erneut zuschlagen. Svenja Zbinden erreichte die Punktzahl 37.30 und durfte sich die zweite Goldmedaille der Saison umhängen lassen. Auch die zweite Beromünsterin, die in Dagmersellen auf dem Podest stand, ergatterte sich erneut eine Medaille. Alina Felix erturnte sich einen winzigen Vorsprung von fünf Hundertstel auf die Drittplatzierte Amelie Wicki (TiV Littau).
Abschluss für die Turner K4
Die Turner durften in Malters ein letztes Mal in der Saison 2024 das Wettkampfgefühl erleben. 38 Turner gingen an den Start. Alle fünf zu holenden Gerätehöchstnoten gingen in die Reihen von Rickenbach, vier davon an Diego Jauch, der gegen Ende der Saison hin richtig zulegen konnte. Für ihn ist es nach der bronzenen Medaille in Buochs nun die erste Goldene. Die anderen beiden Medaillen gingen an Nico Roos (STV Sursee) und Moritz Dompert (BTV Luzern).
Erster SM-Qualifikationswettkampf für die Aktivkategorien
Es ist ein weiter Weg bis zu den Schweizermeisterschaften im Oktober bzw. November in Gstaad (Turner) oder in Kirchberg (Turnerinnen). In insgesamt vier Qualifikationswettkämpfen werden die Vertreter für den Turnverband Luzern, Ob- und Nidwalden selektioniert. Die Getu Games eröffneten diese Quali-Serie. Bei den Turnerinnen der Kategorie 5 bahnt sich ein enges Rennen an. Die zehn besten Turnerinnen in Malters waren weniger als einen Punkt auseinander. Ria Ottiger (STV Neuenkirch) führte dieses Feld an und sicherte sich mit 37.90 Punkten den Sieg, dicht gefolgt von Tabea Schmid (STV Hitzkrich) und Emelie Bregenzer (STV Beromünster).
Während bei den Turnerinnen die ersten zehn weniger als einen Punkt Differenz hatten, so betrug der Abstand bei den Turnern vom Gold- zum Silbermedaillensieger bereits 1.35 Punkte. Fabian Kneubühler liess keinem eine Chance. Am nächsten kam ihm sein Zwillingsbruder Jonas (beide STV Sempach). Ab dann wurde es enger und nur wenige Zehntelspunkte entschieden über Podest oder Auszeichnung. Zum Schluss reichte es Noel Matrangolo (STV Sursee) zur Bronzemedaille.
Brillante Luzerner im K6
Stefanie Zurkirchen gelang bei den K6-Turnerinnen einen nahezu perfekten Wettkampf. Die letztjährige SM-Neunte im K5 glänzte an drei von vier Geräten. Die kleinen Unsicherheiten an den Schaukelringen machte die Turnerin vom BTV Luzern mit Höchstnoten am Reck (9.65), am Sprung (9.70) und am Boden (9.75) deutlich wett. Etwas mehr als einen halben Punkt dahinter platzierte sich Salome Odermatt (Getu Obwalden) vor den beiden Drittplatzierten Amélie Loose (STV Beromünster) und Lara Dillschneider (STV Büron). Nur fünf Hundertstelspunkte Differenz lagen zwischen der Zweit- und den beiden Drittplatzierten.
Silvan Banz machte es seiner Vereinskollegin Stefanie Zurkirchen in ähnlicher Manier nach. Er erturnte sich ebenfalls drei Höchstnoten (Sprung: 9.38, Reck: 9.60 und Barren: 9.80). Am Boden zeigte er eine solide Übung, die Schaukelringe entpuppten sich ebenfalls als das Gerät mit den grössten Schwierigkeiten. Seine Note 8.70 gab den Konkurrenten noch Hoffnung auf den Sieg. Zu gross war aber der Vorsprung von seinen Paradegeräten, insbesondere dem Barren, um ihn doch noch zum Zittern zu bringen. Einen konstant starken Wettkampf brachte Aris Hildebrand (STV Rickenbach) zur verdienten Silbermedaille. Bronze ging mit Gian Vassali ebenfalls an den BTV Luzern.
Unbelohntes Risiko
Am letzten Wettkampf brillierte Monika von Rotz (Getu Obwalden). Sie ist eine Turnerin, die es nicht scheut schwierigere und risikoreichere Elemente zu turnen, wie zum Beispiel die Riesenfelge am Reck mit Salto-Abgang. In Malters klappte diese Übung nicht wunschgemäss und spülte die Obwaldnerin, die am Boden und den Ringen Höchstnoten erzielte, etwas zurück. Davon profitieren konnte Laura Stütz. Die Beromünsterin imponierte vor allem am Sprung mit der Note 9.75. Auch Noémie Käch zeigte sich in guter Form und platzierte sich auf Rang zwei. Die dritte Turnerin, die sich vor Monika von Rotz klassieren konnte, war Sarah Bargetzi (STV Malters).
In Büron erturnte sich Christian Hofstetter in der Kategorie Herren einen Vorsprung von 1.5 Punkten auf den Zweitrangierten heraus. Ein etwas kleiner Vorsprung, mit 1.2 Punkten aber nicht weniger beeindruckend, wiederholte der Ettiswiler diese Machtdemonstration. Ebenfalls mit gewaltigem Vorsprung platzierte sich Benedict Portmann (TV Triengen) auf dem zweiten Schlussrang. Auf Rang drei und gleichzeitig dem letzten Auszeichnungsrang klassierte sich Seppi Meier vom TV Grosswangen.
Knappes Duell in der Königskategorie
In der Kategorie 7 konnten einige Turnerinnen auf den Sieg hoffen. Im Verlaufe des Wettkampfes lief es immer mehr auf ein Duell zwischen dem BTV Luzern und dem STV Beromünster heraus. Mit Nervenstärke startete Kaya Dimmler optimal in die SM-Qualifikationsphase. Die Luzernerin, die schon einige Male zuoberst auf dem Podest stand, verwies die Beromünsterin Mirjam Bregenzer in einem knappen Rennen auf den zweiten Rang. Auch Alisha Hertig gelang ihren ersten SM-Qualiwettkampf der Königsklasse und platzierte sich auf dem dritten Platz, unmittelbar vor der SM-Vierten, Larissa Bänninger.
Gewohnte Bilder bei den Turnern
Bei den Turnern konnte keiner für eine Überraschung sorgen. Die Top-Turner blieben über den ganzen Wettkampf hinweg souverän. Insbesondere Stefan Meier zeigt sich im ersten Wettkampf nach seinem Schweizermeistertitel in bestechender Form. Es resultierten für ihn 48.48 von 50 möglichen Punkten. Auch Simon Stalder steht nach seiner Knieverletzung das erste Mal als Einzelkämpfer wieder auf dem Wettkampfplatz. Der Rickenbacher turnte wie man es von ihm gewohnt ist, brachte die Zuschauer mit schwierigen, aber doch sauber geturnten Elementen zum Staunen: Silbermedaille mehr als verdient. Mit Nicola Hüsler schaffte es ein dritter Rickenbacher aufs Podest. Er schnappte dem K7-Neuling Pascal Bättig (STV Altbüron) die Bronzemedaille vor der Nase weg, nur drei Hundertstelspunkte trennten die beiden.
Die Saison der Turner der Kategorie 4 geht mit den Getu Games zu Ende. Insbesondere für diejenigen, die im nächsten Jahre in die höhere Kategorie wechseln, steht eine wichtige Vorbereitungsphase bevor. Für die Turnerinnen steht mit den Verbandsjugendmeisterschaften noch ein weiterer Wettkampf im Kalender. Erst losgegangen ist die Saison für die Aktivkategorien. Für sie geht es am nächsten Wettkampf nicht nur um das nächste SM-Quali-Resultat, sondern auch um den Verbandsturnfestsieg.
Bericht: Gabriel Gerber
Fotos: Markus Huber, Franz Blättler