Knapp 700 Turnerinnen zeigten an den 20. Regionenmeisterschaften Napf in Dagmersellen tolle Turnkunst.
Nachdem der Morgen vom Samstag, 6. Mai 2023 mit 127 Turner einen eher gemächlichen Anfang nahm, war am Nachmittag richtig was los in der Chrüzmatthalle in Dagmersellen. Bereits in der Kategorie 1 gingen 128 Turnerinnen an den Start. Viele Turnerinnen bedeuten ein enges Rennen um die Podestplätze – so könnte man zumindest meinen. Zwei Turnerinnen konnten sich deutlich von der Konkurrenz absetzen. Goldmedaillensiegerin mit einer Punktzahl von 37.35 Punkten ist Malin Dätwyler (TV Wohlhusen). Silber gewann mit 45 Hundertstelspunkten Rückstand Emilia Haller (STV Sempach). Danach wurde es knapp. Gleich zwei Turnerinnen teilten sich den dritten Rang: Kimya Hiltbrunner (STV Buttisholz) und Helena Meyer (TV Grosswangen).
Knapp, knapper, Kategorie 2
Anders gestaltete sich der Wettkampf bei den K2-Turnerinnen. Auch die vordersten Rangierungen wurden durch wenige Zehntels- und Hundertstelspunkten entschieden. Gold wurde gleich doppelt verliehen. Melina Marti (STV Willisau) und Lina Steiner (STV Zell) durften zusammen aufs oberste Treppchen steigen. Die Bronzemedaille ging an Celina Budmiger (TV Grosswangen).
9.65 (Sprung), 9.55 (Boden) und 9.45 (Reck): Das waren drei von vier Gerätehöchstnoten in der Kategorie 3. Und erturnt wurden sie alle von einer Turnerin. Mit genau einem Punkt Vorsprung liess Svenja Zbinden (STV Beromünster) ihre Konkurrenz hinter sich. Das Podest komplettierten zwei Grosswangerinnen. Gianna Wiederkehr gewann Silber, Nayla Grüter Bronze.
Tag zwei in der Chrüzmatthalle
116 Turnerinnen starteten in der Kategorie 4 am Sonntagmorgen in den Wettkampf. Ein Morgen der ganz im Zeichen des STV Beromünsters stand. Alle drei Podestplätze wurden von Beromünsterinnen besetzt. Zuoberst stand Melina Sonderegger. Ihre sauber geturnten Übungen wurden mit der Gesamtpunktzahl von 37.25 bewertet. Rang zwei ging an Emely Fries (Punktetotal: 37.15), Rang drei an Fiona Küng (Punktetotal: 36.90).
Sind wenige hohe Einzelnoten oder doch einen konstanten, wenn auch nicht überragenden Wettkampf zielführender zu einem Sieg? In der Kategorie 5 bewiesen Lara Bühlmann (STV Sursee) und Amanda Bucher (STV Büron), dass beides funktioniert. Während Lara vor allem am Reck (9.70) und am Sprung (9.30) überragende Noten erturnte, hatte sie am Boden und an den Schaukelringen einige Abzüge zu verzeichnen. Amanda hingegen erturnte sich zwar keine Höchstnote, zeigte aber einen konstant souveränen Wettkampf. Beide erreichten ein Punktetotal von 37.00 Punkten und gewannen die Kategorie 5 der 20. Regionenmeisterschaften Napf. Bronze ging an Emilie Bregenzer (STV Beromünster).
Ab der Kategorie 6 gilt beim Sprung nicht mehr die Regelung, dass der bessere der beiden Sprüngen zu Gesamtwertung zählt (wie das bei den unteren Kategorien der Fall ist), sondern der Durchschnitt aus beiden. Ein Fluch und Segen zugleich. Während Kaya Dillschneiders (STV Büron) erster Sprung die Note 9.35 erhielt, wurde der zweite mit der nur wenig tieferen Note 9.25 bewertet. Es resultiert eine Endnote von 9.30, was zwar nur fünf Hundertstelspunkten tiefer als ihre bessere Sprungnote ist, reichte es jedoch aus, dass Kaya auf Rang 2 versetzt wurde. Mit einem Vorsprung von lediglich drei Hundertstelspunkten gewann Livia Stöckli (STV Beromünster) Gold. Bronze gewann Lara Dillschneider (STV Büron).
Erfahrung zahlt sich aus
In der Kategorie Damen dürfen Turnerinnen ab dem 22. Altersjahr starten. Ein Alter, das Sarah Bargetzi (STV Malters) schon längst erreicht hat. Mit Jahrgang 1992 war sie die älteste Turnerin am Start. Mit Noten wie 9.60 (Reck) oder 9.40 (Ringe) demonstrierte sie jedoch, dass Erfahrung sich auch auf höchstem Niveau auszahlen kann. Über einen Punkt Vorsprung erturnte sich Sarah an den vier Geräten und gewann überragend die Goldmedaille. Dahinter wurde es eng, trennten die nächsten drei Turnerinnen nur je fünf Hundertstelspunkte. Das glücklichste Ende nahmen Tatjana Wey (STV Beromünster) auf dem zweiten und Petra Reichmuth (TV Grosswangen) auf dem dritten Podestplatz.
In der Kategorie 7 gestaltete sich der Wettkampf als ein Beromünster Kampf um den Sieg. Um genau zu sein sogar ein Beromünster-Schwestern-Duell. Winzige fünf Hundertstelspunkte trennte die Erst- von der Zweitplatzierten. Mirjam Bregenzer gewann die Königsklasse der 20. Regionenmeisterschaft Napf vor Christelle Bregenzer. Sie erturnte sich eine Gesamtpunktzahl von 37.60 Punkte. Die Bronzemedaille gewann Léonie Zemp-Wismer.
Ein langes Wochenende, das von spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen bis überragenden Machtdemonstrationen alles zu bieten hatte. Die Turnerinnen der Kategorien 1-3 treffen sich am 3./4. Juni an den Jugendmeisterschaften in Eschenbach bereits zum letzten Mal in dieser Saison. Für die Kategorien 4-7 und Damen geht es am 27. Mai an den Getu Games in Malters weiter, wobei es für die Kategorien 5-7 und Damen der erste Qualifikationswettkampf für die Schweizer Meisterschaften sind.
Bericht: Gabriel Gerber
Fotos: Markus Huber