Rickenbach zurück an der nationalen Spitze. Buochs mit drittem SMV-Podest in Serie!
Organisiert vom STV Langendorf und TV Kaufleute Solothurn kämpften an der SMV 2024 die schweizweit besten Vereine um die bedeutenden SMV-Medaillen. Als letztjährige Zweitplatzierte am Barren und am Sprung hatte der STV Rickenbach an den diesjährigen Schweizer Meisterschaften noch eine Rechnung offen. Auch der STV Buochs durfte nach zwei SMV-Medaillen aus den vergangenen zwei Jahren mit grosser Hoffnung nach Zuchwil reisen.
Eine Goldmedaille und zwei Auszeichnungen am Barren
Bereits am Samstag in der Vorrunde war es hauchdünn um den Einzug ins Finale vom Sonntag. Während die Rickenbacher Barren-Turner mit dem dritten Rang die Finalqualifikation souverän meisterten, platzierte sich der BTV Luzern einen Rang hinter den Finalisten. Die 16 Turner belegten den starken sechsten Schlussrang. Auch der STV Roggliswil (10. Rang und Auszeichnung) und der STV Altbüron (11. Rang) konnten sich keinen der vier Finalplätze sichern. Am Sonntag kämpften das Rickenbacher Barren-Team als einer von 5 Vereinen um die Medaillen und versuchten das gute Gefühl vom Samstag mitzunehmen. «Dass beim Final alles auf Null gestellt wird, kennen wir von früheren Jahren. Die gelungene Vorrunde am Samstag hat uns aber gezeigt, dass Grossartiges möglich ist, was uns sicher positiv gestellt hat», so Leiter Cyrill Suter und Aron Spigaglia. Die 19 Barren-Turner zeigten ein spektakuläres, technisch nahezu perfektes Programm. Punktegleich mit dem STV Mels und einer unglaublichen Note von 9.80 Punkte wurde der STV Rickenbach Barren-Schweizer Meister!
Auszeichnung für Ettiswil
In der Disziplin Reck konnte der STV Ettiswil mit der nationalen Spitze mitturnen. Zwar gab es an den vier Reck-Hochburgen Rohrdorf, Chiasso, Rüti und Sulz kein Vorbeikommen, mit dem fünften Rang gewannen sie jedoch die einzige Auszeichnung. Eine sensationelle Leistung der 22 Turnenden.
Unglückliche Luzerner
Nach knappem Verpassen des Barren-Finals, boten sich den Stadt-Luzernern zwei weitere Final-Chancen. Sowohl an den Schaukelringen, als auch am Sprung zählen sie zu den besten Vereinen unseres Landes. An den Schaukelringen scheiterten die 18 Turnenden mit dem kleinstmöglichen Abstand an der Finalteilnahme und platzierten sich auf dem sechsten Rang. Auch der STV Neuenkirch zeigte ein starkes Schaukelring-Programm und durfte verdient die Auszeichnung entgegennehmen.
Letzte Finalmöglichkeit für den BTV Luzern war der Sprung. Gestärkt von der Mittagspause demonstrierten die 24 Turnerinnen und Turner ihr Können und zeigten ein attraktives und hochstehendes Programm. Kann dem Final so noch etwas im Weg stehen? Leider ja: Ein Hundertstelspunkt. So gross war der Rückstand auch am Sprung auf den vierten Rang und dem Einzug ins Finale. Nichtsdestotrotz gewann der BTV Luzern die dritte Auszeichnung der SMV 2024.
Traum der Rickenbacher geht in Erfüllung
Anders verlief die Vorrunde dem STV Rickenbach. An ihrem Vorrunden-Sprungprogramm kam kein anderer Verein vorbei. Dementsprechend gross war auch der Druck für die 33 Turnenden, wobei Hauptleiter Urban Furrer bestens auf dieses Szenario vorbereitet war: «Druck ist sicher ein grosses Thema, wobei jeder Turner oder Turnerin etwas anders damit umgeht. Mit unterschiedlichen Vorbereitungsmethoden, insbesondere Mentaltraining, haben wir versucht die Turner*innen darauf einzustellen.» Von Druck war im Finale nichts zu sehen. Mit einer spannungsgeladenen, beeindruckenden Vorführung sprangen die Turnerinnen und Turner dem Sprung-Schweizer Meistertitel entgegen. Einen Zehntel Vorsprung erturnten sie sich auf den STV Wettingen. Ebendieser STV Wettingen verwies die Rickenbacher an der letztjährigen SMV auf den zweiten Rang. Ob diese kleine Vorgeschichte den Titelgewinn umso schöner, vielleicht sogar erleichternd macht? Cyrill Suter sagt dazu: «Wenn wir von der Vorgeschichte für dieses für uns so wunderbare Ereignis sprechen, müssen wir viel weiter zurück als die letzten zwei Jahre. Dank grossartiger Leiterarbeit entwickelte sich bereits im Kindesalter die Faszination fürs Turnen. An dieser Stelle gehört ein riesiges Dankeschön an das Leiterteam vom Kinder- und Jugendgeräteturnen des STV Rickenbach (Männer) und STV Beromünster (Frauen). Auch die Vorarbeit von Daniel Schacher, der für viele Jahre das Vereinsturnen leitete, war enorm wichtig. Die Silbermedaillen in den letzten Jahren waren für uns bereits grossartige Erfolge. Klar, Gold ist immer der ultimative Traum, umso schöner durfte dieser im Beisein der oben erwähnten Personen an der SMV 2024 in Erfüllung gehen.»
Podiums-Serie der Buochserinnen geht weiter
Bereits am Samstag in der Vorrunde mussten die Buochser Rhönrad-Turnerinnen alles aus sich herausholen. Mit dem zweiten Platz war der Finaleinzug aber souverän geschafft. Die Stärke der Konkurrenz waren sich die neun Buochserinnen bewusst: «Wir wussten, dass es knapp werden würde, da die Konkurrenz extrem stark war. Vor dem Finale war eine gespannte, aber auch entschlossene Stimmung im Team. Wir haben uns gegenseitig motiviert und daran erinnert, dass wir mit unserem neuen Programm und den vier Nachwuchsturnerinnen schon viel mehr erreicht haben, als wir zu Beginn der Saison erwartet hatten.» Unterstützt durch eine grossartige Stimmung in der Arena, zeigten die Rhönrad-Spezialistinnen eine leidenschaftliche Final-Aufführung und durften sich die dritte SMV-Bronzemedaille in Serie umhängen lassen. Die Leiterinnen Julia Leupin und Stefanie Gehrig meinen zu ihrem Erfolg: «Es war ein unglaubliches Gefühl erneut auf dem Podest zu stehen. Wir sind stolz auf unsere Leistung und die Konstanz, die wir in den letzten Jahren gezeigt haben. Der Moment, als wir auf das Podium gerufen wurden, war voller Emotionen – Stolz, Erleichterung und Freude, ein Teil dieses grossartigen Teams zu sein.» Kaum ist die SMV 2024 vorbei, sind die Leiterinnen bereits voller Vorfreude auf nächste Saison: «Wir haben für uns das eidgenössische Turnfest in Lausanne als Saisonhöhepunkt und eine Top-3-Platzierung innerhalb der Kategorie Rhönrad als Leistungsziel definiert. Wir haben bereits einen Schlachtplan, wie wir dies erreichen können. Teil davon ist sicherlich die Integration von weiteren leistungsstarken Nachwuchsturnerinnen, um das Niveau im Team stetig zu steigern. Aber die weiteren Details bleiben unser Geheimnis!»
Bericht: Gabriel Gerber
Fotos: Beni Boos