Die Medaillenjagd geht weiter! Die Turnerinnen in Blau-Weiss-Rot sind auch im Team-Wettkampf vorne mit dabei und gewinnen Bronze und Silber in der Kategorie 5 respektive bei den Damen sowie Gold in der Kategorie 7.
Beginnen wir mit den Wettkämpfen der Kategorien 5 und Damen. Das Team von Toni Bernet (Altbüron) hat im Vierkampf um eine SM-Medaille in der Kategorie 5 überzeugt und verdient Bronze geholt. Jael Michel (Neuenkirch), Alissa Widmer (Hochdorf), Alma Hürlimann (BTV Luzern) sowie Svenja Willimann und Amélie Loose (beide Beromünster) turnten gleich zu Beginn am Sprung und später am Reck sehr hohe Noten. Jael Michel liess sich für ihre saubere Reckübung gar eine 9,65 schreiben. Im Zwischenklassement waren sie nach zwei von vier Geräten auf Erfolgskurs. Es folgte ein etwas weniger guter Durchgang am Boden und eine kleine, aber wichtige Aufholjagd an den Schaukelringen. Die Noten an den Ringen waren zwar eher tief, dennoch schlossen sie das Gerät als fünft beste Gruppe ab. Mit einem Vorsprung von vier Zehntelspunkten schaffte das Quintett den Sprung aufs Podest. Die Innerschweizerinnen mussten sich nur gerade Aargau (Rang 1) und St. Gallen (Rang 2) geschlagen geben.
Durststrecke überwunden
Letztmals im Jahr 2016 stand ein Damen-Team von Luzern, Ob- und Nidwalden auf dem Podest. Damals gewannen sie Bronze. Drei Jahre später war es wieder soweit: Andrea Stadelmann (Willisau), Romana Salvini (BTV Luzern), Sarah Bargetzi (Malters), Larissa Kurmann (Nidwalden) und Stefanie Meier (Grosswangen) sorgten mit ihrer Silbermedaille für den zweiten grossen Erfolgsmoment an diesem SM-Mannschafts-Wochenende. Die Mehrkampf-Resultate eine Woche zuvor versprachen viel Spannung und liessen auf ein weiteres Top-Resultat hoffen. Das Fünfer-Gespann um Coach Corinne Konzelmann (Eschenbach) war gut vorbereitet, motiviert und hatte einen gesunden Nervositäts-Pegel, um richtig anzugreifen. Das Team profitierte von einem fehlerlosen Wettkampf und lieferte sich schliesslich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Bernerinnen. Um zwei Zehntelspunkte mussten sich die Innerschweizerinnen dann «geschlagen» geben. Wobei dieser zweite Rang mehr war als je erwartet! Wie sagt man so schön? Nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen!
Gänsehautmoment beim Sie+Er-Wettkampf
Später standen dann noch die Sie+Er-Paare im Einsatz. Vor allem die vielen kreativen und akrobatisch hochstehenden Bodenvorführungen sorgten für tosenden Applaus. In einem starken Teilnehmerfeld schafften es Simon Stalder (Rickenbach) und seine Partnerin Céline Leber (Uzwil) auf den fünften Schlussrang. Das Prinzip des Synchron-Turnens an den Schaukelringen haben die beiden verstanden. Mit 9,70 gehörten sie zu den besten Schaukelring-Paaren. Die Sie+Er-Première von Toni Bernet (Altbüron) und seiner Partnerin Corinne Gisler (Orpund) ging ans Herz. Noch selten gab es eine so verliebte Bodendarbietung zu sehen. Die Note 8,90 verhalf zwar nicht gerade zum grossen Durchbruch – aber zu vielen geschmolzenen Herzen. Sie klassierten sich schliesslich auf Rang 11. Rang 13 mit Auszeichnung sicherte sich das Couple Romana Salvini und Valenti Rosati (BTV Luzern).
Die Bilanz des ersten Wettkampftages war hervorragend.
Aufholjagd – kein Sonntagsspaziergang
Der Sonntag stand im Zeichen der Mannschafts-Wettkämpfe der Kategorien 6 und 7. Das K6er-Team von Flavia Imfeld setzte sich aus den folgenden Turnerinnen zusammen: Lisa Maria Odermatt und Lia Michel (beide Kerns), Kaja Dillschneider (Büron), Noana Küng (BTV Luzern) sowie Anja Langensand (Sarnen). Das Fünfer-Gespann erwischte an den Schaukelringen einen soliden Start in den Wettkampf. Am Sprung machten sie dann einige Ränge gut und belegten im Zwischenklassement Rang vier. Ob sie ihre Aufholjagd fortsetzen können? Ja und nein… Das Reck schien ihnen keine grosse Mühe zu bereiten. Vor allem die Kernserin Lisa Maria Odermatt hatte einen regelrechten Lauf! Und auch ihre Team-Kolleginnen liessen gar nichts anbrennen. Das Reck war ein absoluter Traumdurchgang für die Innerschweizerinnen. Eine Gesamtnote von 37,65 Punkten wurde ihrem Konto gutgeschrieben, was nicht die Führung, aber immerhin Rang drei im Zwischenklassement bedeutete.
Ein Start nach Mass
Auch die K7ner mit den Beromünsterinnen Christelle und Mirjam Bregenzer sowie den drei Luzernerinnen Sandra Garibay, Nicole Strässle und Kaya Dimmler erwischten einen etwas harzigen Start. Die Noten waren eher verhalten und Sandra Garibay rutschte nach ihrer Kombination aus Radwende, Flic-Flac und Salto rückwärts mit ganzer Schraube mit den Füssen nach hinten weg. Gut gerettet, alles halb so wild, aber ein paar Zehntel sind da wohl liegen geblieben. Eher «Luzern-Like» dann der Auftritt an den Schaukelringen. Harmonisch, elegant und selbstsicher gaben sie ihre Übungen zum Besten und schoben sich damit in der Zwischenrangliste auf Rang zwei vor – punktegleich mit Bern. Das war laut Beni Boos der Schlüsselmoment in diesem Wettkampf. «Wir haben gemerkt, dass wir nach wie vor gut im Renne sind». Die Turnerinnen kamen in den Flow und setzen dann am Sprung noch einen obendrauf. In die Wertung kamen die Noten 9,25 von Christelle, 9,50 von Mirjam, 9,40 von Nicole und abschliessend 9,65 von Sandra.
Ein goldenes Finale
Die abschliessende Vorstellung der K7-Turnerinnen am Reck war beeindruckend. Allen voran Nicole Strässle liess fast keine Abzüge zu, turnte sauber und in den perfekten Stand. Die Note von 9,80 war im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert! Denn die Konkurrenz turnte ebenfalls äusserst stark. Schliesslich holten sich die Luzernerinnen mit einem knappen Vorsprung von 15 Hundertstel diesen Schweizer-Meister-Titel. Für Beni und sein Team wohl einer der schwierigsten, aber gleichzeitig schönsten Siege. In der Kategorie 6 gab es für einmal keinen Podestplatz für die Innerschweiz. In der letzten Abteilung drängten sich noch zwei weitere Teams in die vorderen Ränge und somit belegten die Turnerinnen von Luzern, Ob- und Nidwalden den nach wie vor sehr guten fünften Schlussrang.