Grosswangen|10.06.2023|

An den Verbandsmeisterschaften ging es nicht nur um den zweiten Schweizermeisterschaft-Qualifikationswettkampf, sondern insbesondere auch um die Ehrungen der neuen Verbandsmeister:innen.

Über 120 Turnerinnen, unterteilt in vier Abteilung, kämpften am Samstag, 10. Juni 2023 in der Kalofenhalle in Grosswangen um den Sieg in der Kategorie 4. In den letzten drei Wettkämpfen stand zweimal eine Turnerin aus Beromünster zuoberst auf dem Podest. Diese tolle Bilanz konnten sie auch an den Verbandsmeisterschaften halten. Jenny Scherer realisierte als dritte Turnerin vom STV Beromünster die dritte Goldmedaille. Eine Premiere durfte Joy Bühlmann (TV Triengen) erleben: Sie stand zum ersten Mal diese Saison auf dem Podest und gewinnt Silber. Rang drei geht an Jael Egli (TV Wolhusen). Bei den Turnern präsentierte sich Linus Fries (TV Triengen) als Seriensieger. An sämtlichen Wettkämpfen, an denen er an den Start ging, konnte er den Sieg erringen – und dies meist mit riesigem Vorsprung. Die Maximalnote 10.00 am Barren spricht für sich. Am nächsten ist ihm Lars Fässler (STV Büron) gekommen. Nevio Zeder (STV Rickenbach) komplettierte das Podest.

Umgekehrtes Bild

Die Verbandsmeisterschaften stellten den zweiten Qualifikationswettkampf für die nationalen Titelkämpfe dar. Ausserdem wurde eine erste Vorauswahl getroffen, da am vierten Quali-Wettkampf nur die besten 20 Turnerinnen pro Kategorie starten und um die SM-Startplätze kämpfen dürfen. Bei den Turnerinnen K5 zeichnete sich ein erstes Bild ab. So veränderte sich nur die Reihenfolge, nicht aber die Zusammensetzung des Podestes von den Getu Games. Dieses Mal war es Stefanie Zurkirchen (BTV Luzern) die gewann, gefolgt von Milla Bieri (BTV Luzern) und Samia Metzler (STV Sursee). Ein umgekehrtes Bild zeigte sich bei den Turnern. Gleich drei neue Turner durften eine Medaille gewinnen. Gold ging an Manuel Lindemann (STV Büron), Silber an Sandro Roos (STV Sursee) und Bronze an Rafael Wilhelm (TV Triengen). Das Rennen um die SM-Plätze bleibt spannend!

In der Kategorie 6 konnte Alisha Hertig (Getu Obwalden) ihre gute Form bestätigen. Mit den Noten 9.78 (Sprung), 9.60 (Reck), 9.55 (Ringe) und 9.40 (Boden) konnte sie sich gar nochmal um einen halben Punkte steigern zum letzten Wettkampf. Leonie Schär (BTV Luzern), die nach dem Reck (9.70) und Sprung (9.80) auf Goldkurs war, musste sich am Boden mit einer 9.00 abfinden und mit dem zweiten Podestplatz vorlieb nehmen. Rang drei sicherte sich Mara Sophia Lengwiler (BTV Luzern). Pascal Bättig (STV Altbüron) konnte sich bei den Turnern K6 einmal mehr durchsetzen.  Mit grossen Ambitionen für die Schweizermeisterschaften gelten die Qualifikationswettkämpfe für ihn weniger als Hürden, sondern eher als wichtige Hauptproben, wo sich herauskristallisiert wo noch Trainingsbedarf ist. Rang zwei konnte sich Aris Hildebrand (STV Rickenbach), der seine erste K6-Saison turnt, sichern. Rang drei ging an Fabrice Bucher (STV Sempach).

Goldige Bilanz

Die Bilanz in der Kategorie Damen der Saison 2023: Zweimal Gold für Noémie Käch (STV Luzern), einmal Gold für Monika von Rotz (Getu Obwalden). Die beiden Turnerinnen, die sich stets ein Kopf-an-Kopf-Duell lieferten, machten es auch an den Verbandsmeisterschaften spannend. Das bessere Ende nahm Monika mit 37.95 Punkten. Noémie gewann mit 37.75 Punkten Silber. Freudestrahlend nahm Chantal Waeber (Getu Obwalden) die Bronzemedaille entgegen. Vier von fünf Bestnoten hatte Daniel Schacher (STV Rickenbach) zu verzeichnen. Er dominierte das 9-Kopf grosse Teilnehmerfeld der Herren souverän. Über einen Punkt Vorsprung turnte er sich heraus und gewann überragend die Goldmedaille. Einen starken Wettkampf zeigte auch Benedict Portmann (TV Triengen), dessen Punktzahl 47.00 sich ebenfalls sehen lassen darf. Über Rang drei freute sich Aron Spigaglia (STV Rickenbach).

Ein Déjà-vu gab es in der Königsklasse der Frauen. Alle drei Medaillengewinnerinnen von Malters durften auch in Grosswangen aufs Podest steigen. Paciane Bo Studer (TZN Nidwalden) siegte mit 38.48 Punkten vor Kaya Dimmler (BTV Luzern, 38.13 Punkte) und Larissa Bänninger (BTV Luzern, 38.03 Punkte). Bei den Männern hiess das Gold-Duell einmal mehr Simon Stalder gegen Stefan Meier (beide STV Rickenbach). Trennten sie an den Getu Games nur wenige Zehntelspunkte, konnte sich an den Verbandsmeisterschaften Stefan etwas absetzen. Der aus Hünenberg stammende Jonas Huwyler komplettierte das Podest und freute sich über seine erste Medaille im Dress des BTV Luzerns.

Routine oder Turnergen?

Stefan Meier gelang einen nahezu perfekten Wettkampf. Gleich zweimal durfte er sich die Maximalnote 10.00 gutschreiben lassen (Boden und Schaukelringe) – ist es die Routine oder doch das Turnergen, um auf den Punkt genau Bestleistung zu liefern? «Ich habe das Glück, dass ich meine Übungen je nach Tagesform anders zusammenstellen kann. So habe ich keinen Druck von den Schwierigkeiten», offenbarte Meier. Seine Gesamtpunktzahl von 49.00 Punkten lässt nur noch wenig Raum für Verbesserung zu. Wie es wohl weitergeht nach dieser Machtdemonstration? «Genau gleich wie zuvor. Ich versuche im Training weiterhin alle Elemente zu optimieren», erklärte Stefan nach dem Wettkampf. Weiter sagte er, dass vor allem am Barren der Diamidov (aus dem Vorschwung eine ganze Drehung zum Handstand) und am Sprung die Doppelsaltos gehockt und gebückt mit eineinhalb Schrauben noch die meiste Konzentration benötigen.

Zeit für wertvolle Trainings oder eine verdiente Sommerpause haben die Turnenden des Turnverbandes Luzern, Ob- und Nidwalden auf jeden Fall. Die Wettkampfsaison geht am 16. September 2023 am Mammut Cup in Eschenbach weiter.

 

Bericht: Gabriel Gerber
Fotos: Markus Huber