Fulminanter Start in die zweite Saisonhälfte!
Für die Turnerinnen und Turner der Kategorien 5 und höher ging es am Mammut Cup in Eschenbach um den dritten Schweizer Meisterschafts-Qualifikationswettkampf. Bei den Turnerinnen der Kategorie 5 konnten sich an den ersten den beiden SM-Quali-Wettkämpfen jeweils die gleichen drei Athletinnen auf dem Podium aufstellen. Am Mammut Cup gelang es nur einer der drei dies zu wiederholen. Stefanie Zurkirchen (BTV Luzern) dominierte den Wettkampf und gewann mit sensationellen 38.50 Punkten. Mit fast neun Zehntelspunkten Rückstand platzierte sich Emilie Bregenzer (Frauenriege Beromünster) auf dem zweiten Rang. Ria Ottiger (STV Neuenkirch) wurde Dritte. In der Kategorie 5 der Turner konnten sich zwei Athleten etwas absetzen. An den Verbandsmeisterschaften teilten sie sich noch den zweiten Platz, am Mammut Cup entschied Rafael Wilhelm (TV Triengen) den Wettkampf für sich. Sandro Roos (STV Sursee) wird Zweiter und Manuel Lindemann (STV Büron) wird Dritter.
Mit Höchstnoten zum Sieg
Drei Geräthöchstnoten (von vier Geräten) erzielte Leonie Schär in der Kategorie 6. Keine andere Turnerin konnte da mithalten. Somit gewann die Turnerin vom BTV Luzern nach zweimal Silber auch die Goldmedaille. Alisha Hertig (Getu Obwalden) wurde mit zwei Zehntelspunkten Rückstand Zweite. Das Podest komplettierte Mara Sophia Lengwiler (BTV Luzern). Bei den Turnern setzte sich einmal mehr Pascal Bättig (STV Altbüron) durch. Gleich an drei Geräten (Barren: 9.85, Ringe: 9.65, Boden: 9.45) holte er sich die Höchstnoten. Der zweite Platz ging an David Meister vom Gastverein Kantonal Schwyzer Turnverband. Mit nur wenigen Hundertstelspunkten Vorsprung auf Rang vier, gewann Silvan Banz (BTV Luzern) die Bronzemedaille.
Überraschung und Déjà-vu
Bei den Damen überraschte Tatjana Wey. Die Turnerin von der Frauenriege Beromünster stand zum ersten Mal in dieser Saison auf dem Podest – und direkt ganz oben. Ihren Sieg teilte sie sich mit Noémie Käch (STV Luzern). Somit stand Noémie an jedem Wettkampf der laufenden Saison auf dem Podest! Rang drei ging an Laura Stütz (Frauenriege Beromünster), welche sich nur um fünf Hundertstelspunkte geschlagen geben musste. Bei den Herren erlebte man ein Déjà-vu. Genau wie am letzten Wettkampf vor der Sommerpause gewann Daniel Schacher (STV Rickenbach) vor Benedict Portmann (TV Triengen) und Aron Spigaglia (STV Rickenbach). Nur an den Schaukelringen musste sich Daniel Schacher mit der zweithöchsten Gerätenote begnügen. Insbesondere am Barren (9.75), am Reck (9.70) und am Sprung (9.55) gab es kein Vorbeikommen am Rickenbacher.
Mit Unterstützung zu Spitzenleistungen
Nachdem Paciane Bo Studer (TZN Nidwalden) die ersten beiden SM-Qualifikations-Wettkämpfe souverän für sich entschied, verpasste sie am Mammut Cup das Podest. «Praktisch an jedem Gerät habe ich einen Zehntelspunkt durch unnötige Schritte vergeben und bin so am Podest vorbei ‚geschrittelt‘», erklärt Paciane. Vor allem das Feilen an den Details und diese im Körpergefühl zu verinnerlichen, stehen für sie in den Trainings im Vordergrund: «Ich nehme meine Körperpositionen sehr stark wahr während dem Turnen. In den Trainings heisst es dadurch für mich die möglichst perfekte Ausführung in ein abrufbares Körpergefühl umzuwandeln.» Den Sieg in der Kategorie 7 erkämpfte sich Kaya Dimmler. Die erste Goldmedaille der aktuellen Saison bedeutet ihr sehr viel. Aber auch in den vergangenen Wettkämpfen bewies die Turnerin vom BTV Luzern, dass sie stets ganz vorne mitturnt. Diese Konstanz erklärt Kaya so: «Einerseits sicherlich durch diszipliniertes Trainieren und das Aufbauen einer Routine, welche mir dann in einer Wettkampfsituation zugutekommt. Andererseits arbeite ich begleitend mit kinesiologischer Therapie, wobei mir dies bei Nervosität und Unsicherheiten im Wettkampf enorm Unterstützung bietet.» Das Podest teilte sie mit Mirjam Bregenzer (Frauenriege Beromünster) auf dem zweiten Platz und Larissa Bänninger (BTV Luzern) auf dem dritten Platz. Die vordersten Turnerinnen illustrierten einmal mehr wie eng das Rennen um die Top-Rangierungen ist. So machen wenige Zehntelspunkte einen riesigen Unterschied. «Ich habe das Gefühl dadurch pushen wir uns gegenseitig alle zu Bestleistungen», meint Kaya Dimmler. Auch die Unterstützung aus den Zuschauerrängen hat eine hohe Wichtigkeit. «Die Unterstützung meiner Familie und Freunde ist mir unglaublich wichtig. Jeden Wettkampf bin ich von neuem überwältig, wie viele Personen für mich gekommen sind. Das gibt mir die nötige Energie und Freude, um auf dem Wettkampfplatz strahlen zu können», beschreibt Paciane Bo Studer. Auch Kaya Dimmler bedeutet die Unterstützung viel: «Mein tolles Umfeld, bestehend aus meiner Familie, meinem Freund und guten Freunden, welche mich von ausserhalb immer tatkräftig anfeuern, gibt mir immer speziell Energie! Und natürlich auch mein tolles Team auf dem Wettkampfplatz mit meinem Trainer Beni Boos und meinen beiden Turnkolleginnen Anna Arnet und Larissa Bänninger.»
Rickenbach ist nicht zu stoppen
Das Hoch von Stefan Meier (STV Rickenbach) geht weiter. Nach den Getu Games und der Verbandsmeisterschaft gewann er auch den dritten Wettkampf, der für die Qualifikation der nationalen Titelkämpfen zählt. Ihm war die Leichtigkeit beim Turnen förmlich anzusehen. Gab er vor kurzem noch Einblick, welches Element ihm noch am meisten Mühe schaffte, so zeigte er genau dieses, den Diamidov am Barren (aus dem Vorschwung mit einer ganzen Drehung zum Handstand), mit einer Sicherheit, als wäre es das Einfachste der Welt. Doch auch Simon Stalder (STV Rickenbach), ohnehin bekannt fürs Turnen von schwierigen Elementen, konnte seinen Wettkampf wie gewohnt durchziehen. Er gewann die Silbermedaille vor Vereinskollege Janis Fasser, der den Rickenbacher Dreifachsieg perfekt machte.
Der Mammut Cup war der vorletzte Qualifikationswettkampf. Am 30. September werden an der SM Challenge in Luzern die definitiven Startplätze für die diesjährigen Schweizer Meisterschaften vergeben.
Bericht: Gabriel Gerber
Fotos: Franz Blättler