Willisau|28.09.2024|

Die 69 qualifizierten Turnerinnen und Turner für die Schweizer Meisterschaften 2024 stehen fest!

Es war ein Wettkampf, an dem vor allem, aber nicht nur, die Qualifikation für die Schweizer Meisterschaften im Fokus stand. Zahlreiche Spitzenturnerinnen und -turner von auswärtigen Verbänden waren am Start und gaben einen ersten Vorgeschmack auf die Titelkämpfe im Oktober und November. Bereits im K5 waren die einheimischen Turnerinnen gefordert. Nachdem Ria Ottiger drei Siege einheimsen konnte, musste sie in Willisau neben dem Podest Platz nehmen. Mona Mathis (Getu Obwalden) schaffte es das erste Mal an der Neuenkircherin vorbei und wurde Dritte. Platz eins und zwei gingen an Natalie Blaser (Turnfabrik Frauenfeld) und Stella Fent (Stadtturnverein Wil). Auch bei den K5-Turnern mischten auswärtige Turner vorne mit. Fabian Kneubühler, Überflieger der Saison, verpasste seine vierte Goldmedaille. Er wurde von Linus Ender (TSV Rohrdorf) um sieben Zehntelspunkte geschlagen. Auch Rang drei ging mit Olivier Molyneaux an den Turnverband Aargau.

K6-Turnerinnen schlagen zu , K6-Turner geschlagen

Die Luzerner K6-Turnerinnen liessen sich nicht beirren. Die drei besten der Saison konnten sich auch am letzten Wettkampf behaupten. Gewonnen wurde der Wettkampf von Lara Dillschneider (STV Büron), Silber ging an Lara Bühlmann (STV Sursee), Bronze an Stefanie Zurkirchen (BTV Luzern). Bei den Turnern setzte sich Kim Dössegger (TV Orpund) an die Spitze, gefolgt von Mario Fischbacher (STV Benken SG) und Luis Harder (TSV Rohrdorf). Bester Luzerner im K6-Feld war Rik Franssen (STV Sursee) auf dem sechsten Rang.

Vorfreude und Entschlossenheit

Laura Stütz meisterte die SM-Qualifikation unangefochten. In drei von vier Wettkämpfen war sie die beste Damen-Turnerin vom einheimischen Verband. So auch an der SM Challenge, zum Sieg reichte es jedoch nicht. Den schnappte sich die aktuelle Schweizer Meisterin Sarah Baumann. Die Bronzemedaille nahm sich Natalie Schneider (beide STV Wettingen) mit nach Hause. Für Laura bedeutete ihre erfolgreiche Saison viel: «Diese Saison hat mir sehr viel Spass gemacht. Die Unterstützung im Verein ist toll». Den «Drive» der Saison möchte die Beromünsterin auch an die SM mitnehmen: «Ich möchte einen soliden Wettkampf zeigen und mich auf meine Leistung fokussieren – was die anderen machen, kann ich nicht kontrollieren. Zu grosse Ziele möchte ich mir aufgrund des damit aufkommenden Druckes aber nicht setzen.»

Christian Hofstetter turnte an der SM-Hauptprobe in der Kategorie Herren allen davon. Über einen Punkt Vorsprung holte sich der Ettiswiler. Christian resümiert seine Saison: «Es war eine gute Saison trotz verhältnismässig wenig Training, was dem geschuldet war, dass ich mich mehr als Leiter bei unseren K6-Frauen einbrachte.» Die Ziele für die SM in Gstaad haben sich für «Chregi» aufgrund der tollen Saison etwas geändert: «Anfangs Saison habe ich mir gesagt in die Top-5 zu turnen. Nach dieser Saison ist aber ein Podestplatz das Ziel!»

Namhafte Konkurrenz in der Königsklasse

Mit Spitzenathletinnen wie Nina Langenegger, Bronzemedaille-Gewinner am Boden an der letztjährigen SM, und Flavie Beuchat, amtierende Vize-Schweizermeisterin im Mehrkampf sowie Schweizer Meisterin an den Schaukelringen, am Sprung und am Reck, massen sich die Luzernerinnen, Ob- und Nidwaldnerinnen mit den aktuell besten Turnerinnen der Schweiz. Die Hauptprobe gelang den Einheimischen. Zwei Frauen konnten sich gar etwas absetzen. Kaya Dimmler liess sich zum dritten Mal die Goldmedaille umhängen. Nur fünf Hundertstel dahinter setzte sich Paciane Bo Studer auf den zweiten Rang. Das Podest komplettierte obengenannte Flavie Beuchat (Fémina-Sport Glovelier). Über ihre glanzvolle Saison meint Kaya Dimmler: «Die Saison war für mich bislang sehr erfolgreich. Speziell die SM Challenge, da es mir gelang, mich gegen sehr starke ausserkantonale Konkurrenz durchzusetzen. Trotzdem gibt es bis zur SM noch einiges zu verbessern und zu feilen.» Auf die Frage, ob sie sich schon Ziele für die SM in Kirchberg gesetzt hat, antwortete die Luzernerin: «Ich versuche mich nicht auf bestimmte Noten oder Ränge einzuschiessen. Mein Ziel ist es, am Ende des Wettkampfes sagen zu können, dass ich meine beste Leistung abgerufen habe. Über ein tolles Endresultat oder das Erreichen des einen oder anderen Gerätefinals würde ich mich dennoch natürlich sehr freuen!»

«Ich möchte den Schweizermeistertitel zurück erkämpfen!»

Auch bei den Turnern traten einige amtierende (Vize-)Schweizermeister an, so z.B. Schaukelring-Schweizer Meister Severin Sollberger oder Barren- und Reck-Vize-Schweizer Meister Christoph Schärer (übrigens an beiden Geräten von Rickenbacher Stefan Meier bezwungen). An der SM Challenge trennten die Plätze zwei und fünf lediglich sieben Hundertstelspunkte. Der Sieger konnten seinen Verfolgern jedoch um stolze sechs Zehntelspunkte davon turnen. Es war dies der älteste startende K7-Turner Christoph Schärer (TV Orpund). Rang zwei ging an Severin Sollberger (TV Ziefen), Rang drei an Stefan Meier, der über diesen aussergewöhnlichen Wettkampf sagt: «Die SM Challenge mit den vielen starken auswärtigen Turnern war super cool und gibt einen gute Idee darüber wo in etwa man sich leistungsmässig befindet.» Für die Schweizer Meisterschaften setzt sich der Rickenbacher hohe Ziele: «Für die SM habe ich eigentlich zusammen mit Simon Stalder das Ziel mit der gleichen Punktzahl um den Titel zu kämpfen. Mit der jetzigen körperlichen Verfassung und den wenigen Trainings aber ein sehr hohes und nicht ganz realistisches Ziel.» Insbesondere der Start in die Saison war für «Ste» nicht einfach: «Die diesjährige Saison verlief zu Beginn eher harzig, da ich von diversen Verletzungen an Fuss und Schulter nie recht in den Trainingsrhythmus kam. Die Wettkämpfe in der Frühlingssaison schienen zwischenzeitlich nicht realistisch. Glücklicherweise klappte es mit einem Start auf den letzten Drücker doch noch.» Ähnlich verlief es Stefans Vereinskollege Simon Stalder, der sich kurz vor der letztjährigen SM verletzte: «Durch die Verletzung im Oktober 2023 startete die Saison 2024 für mich eher etwas später. Ich konnte erst kurz vor dem Qualiwettkampf in Malters wieder alle Abgänge und Sprünge trainieren.» Die weitere Saison lief Simi aber sehr gut: «Es ist toll nach meiner Verletzung wieder auf diesem Niveau turnen zu können. Ich habe immer noch sehr viel Spass am Turnen und an den Wettkämpfen, nicht zu Letzt dank meinen Turnkameraden.» Auch der mehrfache Schweizermeister aus Rickenbach steckt sich grosse Ziele für das Saisonhighlight: «Für die kommende SM in Gstaad ist es mein Ziel meine Freude am Turnen zu zeigen und die Atmosphäre zu geniessen. Resultatmässig möchte ich versuchen den Schweizermeistertitel zurück zu erkämpfen. Dies wird jedoch sicherlich eine Mammutaufgabe werden.»

 

Bericht: Gabriel Gerber
Fotos: Walter Linke